Kathrin ist ein gutes Beispiel dafür, dass man im Fitness-Mühlematt nicht nur körperlichen Profit für seine Gesundheit gewinnt, sondern auch für die ganze Persönlichkeit. Sie hielt sich zu Beginn ihrer regelmässigen Fitness-Trainings zu «diskret zurückhaltend», zumal sie vor Leuten nicht gerne den Mund aufmachte…
Aber… - fangen wir von vorne an zu rapportieren: Auch Kathrin brauchte einen Anstoss von Aussen, um sich den besagten «Schupf» zu geben. Eine Freundin stürmte so lange, bis sie den ersten Versuch zum Indoor-Cycling wagte. Als Leimentalerin war sie zwar oft mit dem Velo zur Arbeit oder zum Einkaufen unterwegs. Was zwar immerhin schon ein positiver Beitrag zur Bewegung ist. Doch von einem effizienten Training hatte sie noch nie gehört.
So kam es, dass es ihr bereits in den ersten Trainingsstunden «den Ärmel hineinnahm». Will heissen: sie fand Spass daran, im Fitness-Studio unter Anleitung gewissermassen «im Trockenen» und nach einem Programm zu trainieren. Heute hat sie nebst ihrem «Kommissionen»-Damenrad auch ein Rennvelo und betätigt sich sportlich damit - so lange es das Wetter erlaubt. Aber dem Indoor-Cycling ist sie treu geblieben. Sie hat inzwischen einen Trainer-Lehrgang absolviert, den sie demnächst mal bald auf der höchst erreichbaren Stufe abschliessen kann.
Und eben, zur Trainer-Ausbildung gehören psychologische Techniken: Wie man seine Schützlinge in der Trainingsstunde bei der Stange hält. Und erst recht danach während der Woche, ja während der Monate und der Jahre auch. Will heissen, ihnen nicht nur Vorbild zu sein, sondern ihnen auch die Bestätigung zu geben, dass nur durch regelmässiges Training auch das Wohlbefinden und die Kondition erhalten bleibt. Mit einem Wort: Dass die Trainings-Teilnehmer allein für ihre eigene Gesundheit trainieren.
Man nennt das Motivation erzeugen, was die wichtigste Aufgabe der Trainerin oder des Trainers ist. Und jetzt haben Sie sicher erraten, wie sich das mit der allzu diskreten «Zurückhaltung» entwickelt hat? Kathrin kann heute ohne Erröten vor eine 25-köpfige Gruppe von Indoor-Cyclern treten und ohne zu stammeln oder zu stottern den Trainings-Ablauf schildern. Alles gepaart mit einem gewissen Charme und Esprit, aber doch mit zwingender Autorität. Das Erstaunlichste ist aber, dass es ihr stets gelingt, die eigene Begeisterung in die Gruppe zu übertragen und sie anzufeuern und sie stets von neuem zum Durchhalten zu ermutigen.
Was sie vermittelt, hat sie ja selbst durchgemacht: Dass aller Anfang schwer ist, aber dass schliesslich mit gutem Willen man sich selbst übertreffen kann. Dieses Selbstbewusstsein verleiht ihr eine gewisse natürlich Autorität, was sich ja stets auch auf die Motivation der Teilnehmer auswirkt. Im Interview fand sie das - typischerweise - nicht erwähnenswert, aber es ist offensichtlich, dass sie körperlich fit und in ihrem Alter entsprechend vorbildlich schlank geblieben ist.
Und was hält Kathrin als Trainerin selbst bei der Stange? Wie aus der Kanone geschossen antwortet sie, dass «es die wunderbare Stimmung der angenehmen Leute» ist, die ihren Kurs besuchen. Sie fühlt sich in ihrem Bestreben in einem abwechslungsreichen Training von der entstehenden Gruppendynamik bestätigt. Immerhin heisst es in der «geschwätzigen» Männer-Garderobe, wo jeweils befriedigt-erschöpft der Trainingsverlauf kommentiert wird, es sei stets jeder Schweisstropfen wert - und sowieso jedes wegtrainierte Pfund auch…